Indianer

Köcher und Bogen der Nee Me Poo
Köcher und Bogen der Nee Me Poo

Indianer sind mit dem Bogen aufgewachsen: er war ein wichtiges Instrument zu überleben.

Mit Pfeil und Bogen wurde gejagt und in den Krieg gezogen. Man kämpfte um Jagdgründe, die Kontrolle des Handels und überfiel benachbarte Stämme um Pferde zu rauben oder durch die Gefangenahme von Frauen und Kindern den eigenen Stamm zu  vergrößern.

 

Die traditionelle Kampfweise der Prärieindianer waren Überfälle und Hinterhalte. Diese Taktik wurde von den Europäern auch der "schleichende Krieg" genannt.

 

Der Bogen war die traditionelle Waffe der Indianer: es war ein Kompositbogen aus Holz, der mit Sehnen verstärkt wurde. Ein Siouxkrieger beispieslweise lernte von klein auf den Umgang mit dieser Waffe weshalb er schnell und präzise Pfeile abschießen konnte. Die Ausrüstung der Sioux wurde auch ständig weiterentwickelt, verstärkt vor allem nach dem Kontakt mit Weißen: ritten die Sioux traditionellerweise ohne Sattle so erwarben sie doch ab ca. 1850 von weißen Händlern Sättel und Steigbügel.  

 

Tatsächlich hatte der Kampf bei den Indianern mehr von Sport als von Krieg: Männer erhielten "Punkte" für ihre Leistung, d.h. je nach Anzahl der gestohlenen Pferde, Nahkampf oder Töten von Feinden mit Pfeil und Bogen gab es eben Punkte, die das Ansehen der Männer steigerte. Nebenbei bemerkt gab es wirklich die Praktik des Skalpierens von toten Feinden - dies wurde wahrscheinlich  gemacht um dem gefallenen Krieger den Eintritt in das Leben nach dem Tod zu verwehren wo er auf Rache hätte sinnen können. Diese Praxis wurde von den Weißen noch gefördert, da Händler die Skalps als Kuriositäten aufkauften.

 

Die Indianer hatten unter den Weißen schwer zu leiden: die Eroberung der Landes, Goldsucher und die US-Cavalry trugen dazu bei, dass den Indianern ihre Lebensgrundlage weggenommen wurde. Daher begannen sich die Indianer zu wehren und wendeten hier auch dieselbe Taktik an, die sich vorher auch schon beim Überfall auf andere Stämme bewehrt hatte: man schlug blitzartig zu und verschwand auch genauso schnell wieder. Sie unterbrachen also Telegrafenleitungen, überfielen Postkutschen, Züge sowie isolierte Forts und legten Hinterhalte.

 

Die Schlacht am Little Big Horn

 

In dieser Schlacht unterlag General Custer mit seinen Soldaten 1876 ca. 1000 Prärieindianern. Es gibt keine wirklich zuverlässigen Berichte über die Schlacht, doch sollen die Indianer sich im Gras angeschlichen haben und dann einen Pfeilhagel auf die US-Truppen losgelassen haben. Dies war nur ein winziger Erfolg, denn dem rücksichtslosen Truppeneinsatz der USA hatten die Indianer bald nichts mehr entgegenzusetzen: ihre Lebensgrundlage war zerstört, ihr Land wurde ihnen genommen. Hunger und Erschöpfung zwangen schließlich auch die großen Indianerhäuptlinge (wie Crazy Horse und Sitting Bull) samt ihrem Gefolge  zur Aufgabe. 

 

Die Sioux wurden als edle Wilde in die populäre Kultur der USA eingebracht und Sitting Bull bestritt seinen Lebensunterhalt unter anderem statt mit dem Bogen mit dem Stift: er schrieb Autogramme und soll so ein recht gutes Einkommen gehabt haben.

 

Der Großteil aller anderen Indianer hatte es jedoch wesentlich schlechter getroffen als Sitting Bull: die meisten wurden von US-Truppen (oft auch nach friedlichem Widerstand!) aufgerieben und zerstreut. Die Überlebenden, die fliehen konnten, versuchten ihr Glück in Kanada. Die, die Gefangen genommen wurden, wurden in von Krankheiten befallene Reservate gesteckt, die weit weg von den Gebieten ihrer Vorfahren lagen. Ergänzend soll hier gesagt sein, dass die Bedingungen in den Reservaten heute immer noch sehr schlecht sind.

Zeichnung eines Köchers wie er von den Sioux verwendet wurde
Zeichnung eines Köchers wie er von den Sioux verwendet wurde

Ausrüstung eines Siouxkriegers

 

Die Ausrüstung eines Siouxkriegers bestand meist aus einem kombinierten Pfeil und Bogenköcher. Da sie vor allem auf dem Pferderücken unterwegs waren, wurde er einfach umgehängt und die Pfeile sowie der Bogen darin verstaut. Durchschnittlich hat ein Indianer wohl ca. 20 Pfeile in seinem Köcher gehabt. Der Bogen und die Pfeile waren an den wichtigen Stellen mit Tiersehnen verstärkt und der Köcher aus Tierhaut war mit Glasperlen und Ledertroddeln  verziert. Die Pfeilspitzen wurden traditionell aus Stein, später dann zunehmend aus Eisen gefertigt. Als Bogensehne verwendete man gewundene Bisonsehnen.   

 

Zur weiteren Ausrüstung eines Kriegers gehörten neben Peil und Bogen auch eine Steinkeule, ein Tomahawk und/ oder Messer. Die Steinkeule war eine einfache Form des Streitkolben: an einen langen hölzernen Gridd war an der Spitze ein Stein angebracht, der bei der Wucht eines Treffers den Gegner entweder sofort tötete oder zumindest kampfunfähig machte. Der Tomahawk kam oft in Kombination mit einer Pfeife vor und war nicht nur zum kämpfen gedaacht, sondern auch ein Prestigesymbol des Häuptlings. Der Tomahawk wurde auch als diplomatisches Geschenk ausgetauscht.

Die Messer waren traditionell aus Stein hergestellt. Nach dem Kontakt mit den Weißen setzte sich jedoch das wesentlich stabilere Eisen durch. Die Messerscheiden waren mit feinen Perlenstickerein, gefärbten Wildschweinborsten und Ledertroddeln verziert. 

Quelle:

 

Grant, R.G: Krieger, Kämpfer und Soldaten. Von der Antike bis heute. München, 2008.

 

Zeichnungen: Kerstin Zieger nach historischen Vorbildern und Beschreibungen

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Stand: 11.01.2017